Crash am Weg nach Zagora (27.03. + 28.03.2011)

Auf unserem Weg in die Wüstenstadt Zagora passierte es. Gott sei Dank nicht bei uns! Christel und Hajo fuhren auf den Anhänger unseres Reiseleiters auf. Die Deichsel war total zerstört, sodass er im „Niemandsland“ einen Abschlepp- und Reparaturdienst organisieren mußte. Die Stimmung war an diesem und am folgenden Tag ziemlich gedrückt. Da an ein Weiterfahren nicht zu denken war, machten wir am Montag einen Tag länger als geplant in Zagora halt und absolvierten eine Oasenwanderung, die uns alle beeindruckte.

PS: nach Timbuktu sind es mit einer Kamelkarawane nur noch 52 Tage

Von Taroudant nach Quarzazate (26.03.2011)

Unser Weg führte uns durch die hügeligen Ausläufer des Hohen Atlas und des Mittleren Atlas. Buschfelder, ein kleiner Pass und karge wüstenhafte Landschaft wechselten sich ab. Absolut faszinierend!

Am Nachmittag erreichten wir das Weltkulturerbe Ait Benhaddou, das seit 1987 unter dem Schutz der UNESCO steht. Der Ort diente und dient als Kulisse für viele Filme wie zum Beispiel: Lawrence von Arabien, Gladiator, Der Prinz von Persien und noch viele weitere. Der Ort ist ein sehr schönes Beispiel typischer Berberarchitektur. Das Lehmdorf besteht aus einem Labyrinth von Gassen, Kasbahs, Häusern und Türmen. Die Renovierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen und werden wohl noch Jahre dauern.

Unseren Zielort Quarzazate erreichten wir am frühen Abend und waren ziemlich erledigt, war es doch unser bisher längster Fahr- und Besichtigungstag mit 312 km. Uns blieb jedoch noch genügend Zeit, um uns zu duschen und frisch zu machen, denn am Abend wurden wir mit einem herrlichen marokkanischen Essen, bestehend aus Suppe, Geflügeltagine und Bastilla verwöhnt. Bei einer Bastilla handelt es sich um ein Festtagsgericht ähnlich einer Pastete aus hauchdünnen Teigblättern, die mit Rosinien, Mandeln und Taubenfleisch gefüllt ist (lecker !!!). Es war wieder einmal ein kulinarischer Höchstgenuss!

Taroudant (25.03.2011)

Wir starteten bereits um 7.30 Uhr und fuhren eine traumhafte Bergstrasse bis auf 1.300 Meter durch das Bergland des Antiatlas. Vorbei ging es an Arganien, Mandelbäumen und Kakteen. Wir bestaunten Speicherburgen und Dörfer der ansässisigen Ameln.

Am Nachmittag erreichten wir nach 180 km Fahrt unser Tagesziel, Taroudant, welches als die Schwester von Marrakesch bezeichnet wird und von einer beeindruckenden, noch ganz intakten Stadtmauer umgeben ist. Wir unternahmen eine Kutschenfahrt und besuchten eine Gerberei und den Berbersouk.

Am Abend ließen wir bei einen Gin-Tonic den Tag ausklingen und fielen sehr müde ins Bett.

Tafraoute (23.03. und 24.03.2011)

Vom Campingplatz in der Nähe von Agadir brachen wir frühzeitig auf, um auf unserer Fahrt nach Tafraoute noch einen kurzen Abstecher nach Agadir zu machen. Dort besichtigten wir den Strand und die neu errichtete Strandpromende. Anschließend ging es im Morgenverkehr quer durch Agadir Richtung Süden zuerst nach Tiznit, einem klassischen Wüstendurchgangsort, und dann über den herrlichen Col de Kerdouz nach Tafraoute.

Tafraoute ist eine auf 1.000 Meter Höhe gelegene Dattelpalmenoase mit einer fantastischen Umgegebung. Zu den blau, violett, rot und schwarz bemalten Felsen des belgischen Malers Jean Verame unternahmen wir eine Jeeptour.

Im Ort wurden Gewürze eingekauft und Moni wagte einen Besuch beim ortsansässigen Frisör.

Hier erleben wir Marokko, so wie wir es uns vorgestellt haben.

Von Marrakesch nach Essaouira und Agadir (21.03. und 22.03.2011)

Unsere Reise führte uns an kleinen Dörfern vorbei, dessen Häuser aus Lehm gebaut sind, durch die Hourouz Ebene. Getreidefelder wechselten sich mit Olivenbäumen ab. Auch die ersten Arganbäume erspähten wir. Wir durchquerten die Chichaoua Ebene und erreichten unser erstes Ziel, die Hafenstadt Essaouira. Wir spazierten vom Campingplatz der Strandpromenade entlang zum alten Hafen. Bei einem ausgedehnten Stadtbummel bewunderten wir zahlreiche Möbel und Ziergegenstände mit wunderschönen Intarsien.

Am folgenden Tag fuhren wir entlang des Atlantischen Ozeans über den Ort Tamri zu unserem Campingplatz 20 km nördlich von Agadir. Bekannt ist Tamri für seine kleinen Bananen, die in der Bucht des Ait Ameur Flusses in Plantagen wachsen. 1 kg kostet 8 Dirham (= ca. EUR 0,60)

Marrakesch again (19.03. und 20.03.2011)

In Marokko wurde für Sonntag, 20.03.2011, zu landesweiten Protesten für mehr Demokratie aufgerufen. Auf Anraten unseres Reiseleiters Franz planten wir deshalb für das Wochenende der Proteste einen zweiten Stopp am Campingplatz etwas außerhalb von Marrakesch ein. Am Samstag besuchten wir abends bei „Chez Ali“ eine folkloristische Veranstaltung - Fantasia - mit Dinner. Während des Essens wird von verschiedenen Folkloregruppen getrommelt, getanzt und musiziert. Nach dem Essen beginnt die fantastische Schau der Fantasia mit akrobatischen Reiterspielen, Tanz- und Musikvorführungen. Den Abschluss bildet ein Feuerwerk. Wir genossen ein herrliches Essen bestehend aus Suppe, Mechoui (Hammelbraten), Couscous und einer süßen Nachspeise. Ein rundherum gelungener Abend bei herrlichen frühsommerlichem Wetter.

Am Sonntag legten wir, bedingt durch die angekündigten Proteste, einen Ruhetag am Campingplatz ein. Die Zeit verbrachten wir mit lange Schlafen, gemeinsamem Kochen und Essen, Lesen und Faulenzen.

Ouzoud und endlich Sonne (17.03. und 18.03.2011)

Bei herrlichem Sonnenschein und warmem Wetter fahren wir im Mittleren Atlas zu den schönsten und größten Wasserfällen Marokkos Die Wasserfälle von Ouzoud stürzen über mehrere Kaskaden ins Tal und bei (un)günstigem Wind verspüren wir selbst am Campingplatz noch den feinen Sprühregen der Gischt. Auf unserer Fahrt können wir immer wieder die schneebedeckten Berghänge des Hohen Atlas bewundern.

Am zweiten Tag unternehmen wir einen ausgedehnte Wanderung mit unserem heimischen Führer Said und entdecken gemeinsam die örtliche Flora und Fauna (besonders die freilebenden Berberaffen). Am Ende der Wanderung gibt es zur Belohnung ein herrliches Taginegericht. Köstlich !!!

Rabat und Marrakesch (15.03. und 16.03.2011)

Wetterbedingt mußten wir unsere Route in den Süden Marokkos ändern. Aufgrund der starken Regenfälle in den letzten Tagen erschienen die Überquerung des Rifgebirges und eine Übernachtung nicht ratsam zu sein. Daher entschloss sich unser Reiseführer Franz, über Rabat direkt nach Marrakesch zu fahren. In Rabat, der Hauptstadt Marokkos, machten wir zur Besichtigung des Mausoleums Mohammed V, eines wirklich beeindruckenden Bauwerkes, halt und steuerten nach der Mittagspause Marrakesch an.

Marrakesch wird auch als „Perle des Orients“ oder - wegen der rosa gefärbten Gebäude - „Rote Stadt“ genannt. Wir besuchten die wichtigtsten Sehenswürdigkeiten („Platz der Geköpften“, Handwerkersouk, Saadier-Gräber), machten die obligatorischen Touristenfotos und kauften bei einer Naturapotheke einige Heilkräuter und -wässerchen.

Obwohl uns der Regen ständig begleitete, erhielten wir einen guten Eindruck von der Farbenpracht und den Schönheiten des Orients und dieser Stadt. Sonne mußte keine Strahlen, wenn man Monis leuchtende Augen beim Anblick der orientalischen Vielfalt sah.

Meknes und Volubilis (13.03. und 14.03.2011)

Meknes ist neben Fes, Marrakesch und Rabatt eine der vier Königsstädte Marokkos. Die Stadt ist dreigeteilt: in die Neustadt, die Altstadt (Medina; seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe) und die Königsstadt. Wir besichtigten mit Idriss Ben Makrane, unserem morokkanischem Führer, die Königsstadt mit seinen Monumentalbauten und schlenderten durch die engen Gassen der Medina und des Marktes. Mit Oliven, Datteln und marokkanischen Süßigkeiten reich beladen ging es am Nachmittag zurück auf den Campingplatz.

Am Vortag besichtigten wir im Zuge der Anfahrt nach Meknes die römischen Ausgrabungstätte Volubilis. Während unseres Besichtigungsrundganges durch die größte römische Ausgrabung in Marokko hatten sich die Wolken geteilt, und die Sonne kam zum Vorschein (endlich !).

Chefchaouen (12.03.2011)

Heute ging es vorbei an den Hanf- und Canabisfeldern 75 km Richtung Süden. Obwohl wir unaufhaltsam nach Süden streben, bleiben die Wolken und der Regen unsere verlässlichen Begleiter. Gott sei Dank haben wir im letzten Jahr unseren VW-Bus elektrisch auf- und mit einer Dieselheizung ausgerüstet. Die Heizung ist in diesen Tagen goldeswert.
Chefchaouen mit seinen 55.000 Einwohnern genießt den Ruf Wasser im Überfluß zu haben (wir glauben es auch ohne Führer), was ihr den Beinamen Brunnenstadt eingebracht hat. Bemerkenswert sind die blauweiß gekalkten Häuser mit ihren blau gestrichenen Türen. Diese Stadt weckt Erinnerungen an Jodpuhr in Rajasthan, welches die „blaue Stadt“ genannt wird.
Harissa, die typische marokkanische Hochzeitsuppe und ein Pfefferminztee wärmten uns wieder auf (am Abend gabs dann vor dem Einschlafen einen Gin-Tonic, der ebenfalls wärmt).