26.03. – 31.03.2016: Campingplatz La Focetta Sicula in S. Alessio Siculo (ME)

Nach dem Übersetzen mit der Fähre quälten wir uns durch den chaotischen Verkehr von Messina und seinen Vororten in Richtung unseres ersten Standortes auf Sizilien: einem kleinen, familiären Campingplatz in S. Alessio, einem Ort auf halbem Weg zwischen Messina und Taormina. Den Campingplatz La Focetta Sicula können wir trotz einer „unansehlichen“ Anfahrt empfehlen (N37° 55' 53.4" E15° 21' 19.9").


Bereits die Anfahrt zum Campingplatz forderte die ganzen Fahrkünste von Moni, da wir beschlossen, das Dörfchen Ali, nur über eine steile und enge Bergstraße erreichbar, zu besichtigen. Bei einer eingeschlagenen Straße im Ort gab es für uns kein Durchkommen, sodass wir umkehren mussten. Auf alle Fälle ist die Umstellung zu den kanadischen und amerikanischen Straßenverhältnissen und Größendimensionen gewaltig.


Den Campingplatz La Focetta Sicula wählten wir als Ausgangspunkt, um die nähere Umgebung sowie Taormina zu erkunden. Da auch das Wetter mitspielte, verbrachten wir einige herrliche Tage und konnten auch die wiederkehrenden Sonnenstrahlen vor unserem VW-Bus genießen (unsere neue Markise konnten wir endlich umfassend testen).

Am Osterwochenende war der Campingplatz voll mit italienischen Campern aus der Umgebung zwischen Messina und Catania. Sie zelebrierten Ostern ausgelassen und ausgiebig. Es wurde gegrillt (der Rauch stieg in schweren Schwaden auf), gut gegessen und nicht zu wenig getrunken. Wir wurden schnell aufgenommen und kosteten herrlichen Landwein sowie gegrillte und gekochte Artischocken. Schon an unseren ersten Tagen hier in Sizilien durften wir große sizilianische Gastfreundschaft genießen. Mit Melania, Rosy, Mauro und Lorenzo verbrachten wir eine angenehme Zeit. Am Dienstag nach Ostern hatten wir abgesehen von einem österreichischen Camperpaar und einigen wenigen Deutschen und Schweizern den Campingplatz wieder für uns.


Am Ostermontag unternahmen wir eine ausgedehnte Wanderung nach Forza D’Agro, einem weiteren Bergdorf, das eine besonders schöne Aussicht bietet. An diesem Tag fand ein Lorbeerfest mit einer Prozession statt, die wir zum Teil noch miterlebten. Unseren Plan zum Essen einzukehren mussten wir leider fallen lassen, da alle Lokale im Ort aufgrund der Prozession und der italienischen Ausflugsgäste zu Ostern reserviert waren und kein freier Platz zu bekommen war. So stiegen wir entlang der Serpentinenstraße vom Dorf Richtung Meer und Campingplatz ab und gönnten uns auf der Via Lungomare einen Kaffee und ein köstliches Dolce.


25.03. – 26.03.2016: Sizilien wir kommen

Am Karfreitag brachen wir entgegen den Wettervorhersagen bei schönem Wetter Richtung Fähre nach Sizilien auf. Die verbleibenden 520 km auf dem italienischen Festland legten wir in zwei Etappen zurück, wobei wir wie geplant am Karsamstag mittags mit der Fähre nach Messina auf Sizilien übersetzten.

Zur Autobahnauffahrt A3 wählten wir ein Teilstück, dass uns teilweise durch den Nationalpark Cilento führte. Über einsame Berg- und schöne Passstraßen fuhren wir zunächst Richtung Osten bis nach eineinhalbstündiger Fahrzeit eine der vielen Berganfahrten durch eine Wegsperre und ein Fahrverbotsschild gesperrt war. Offenbar hatten wir bei unseren Wegen über einsame Straßen entsprechende Hinweisschilder auf die nun vor uns liegende Straßensperre übersehen (oder es waren einfach keine vorhanden). Mit Hilfe eines freundlichen Einheimischen fanden wir eine Alternativroute, was jedoch einen größeren Umweg und das Erklimmen einer weiteren Passhöhe erzwang. Mit entsprechender zeitlicher Verzögerung kamen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit am geplanten Campingplatz an, der zu allem Pech entgegen der Angaben im Führer nicht geöffnet hatte. So hieß es kurzfristig eine Alternative ausfindig machen, 30 km des Weges zurückfahren und zu guter Letzt den Campingplatzbesitzer „herausläuten“, da wir die Öffnungszeiten überschritten hatten.

1.781 km quer durch Italien
 Gott sei Dank gestaltete sich die Überfahrt nach Messina problemlos, sodass wir unser erstes Reiseziel, die Insel Sizilien nach fast dreiwöchiger Anfahrt und zurückgelegten 1.781 km erreicht haben.

Messina voraus

22.03. – 24.03.2016: Paestum

Circa 80 km weiter südlich von unserem letzten Standort quartierten wir uns in Paestum ein. Die erhaltenen Tempel und Ruinen der im 6 Jhdt. v. Chr. von den Griechen gegründeten Stadt sind heute UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadt fiel 273 v. Chr. unter römische Kontrolle, und erst mit dem Untergang des römischen Reiches wurde die Stadt sukzessive aufgegeben.


Unseren Aufenthalt in Paestum begleitete leider Regen und Kälte. Bei der Besichtigung der Tempelanlagen hatten wir noch Glück und konnten ein regenfreies Wetterloch nutzen. Einen geplanten Ausflug in den Nationalpark Cilento mit dem Besuch einer der berühmten Höhlen ließen wir wetterbedingt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen.

20.03. – 21.03.2016: Amalfiküste – Teil 2

Bereits zum zweiten Mal verlängerten wir unseren ursprünglich für drei Tage geplanten Aufenthalt in Vico Equense, um Sorrent und die Amalfiküste näher kennen-zulernen. Zumal sich das Wetter etwas besserte, genossen wir einen gemütlichen Tag am Campingplatz (bei Sonnenschein) und unternahmen am Montag eine letzte Wanderung mit Start und Ziel in Sorrent. Zuerst ging es Richtung Meer an die Punto del Capo, wo wir die Ruinen einer ehemals prächtigen römischen Villa (Villa di Pollio) bewunderten.

   
Weiter durch wunderschöne Oliven-, Orangen- und Zitronenhaine ging es nach Massa Lubrense, wo wir unser Mittags-Picknick abhielten, um anschließend auf direktem Weg zurück nach Sorrent zu wanderten.


Zum letzten Mal gönnten wir uns Kaffee und Kuchen in unserer „Stamm-Bar Monica“; dann am folgenden Tag brachen wir Richtung Paestum auf.

PS: Ischia und Capri
Haben wir nicht besucht; diese beiden Reiseziele sparen wir uns für die Pension auf; dann werden wir beide Inseln mit einer geführten Gruppenreise besichtigen J.

Per Pedes von Amalfi nach Ravello

Es ist heute kaum vorstellbar, dass Amalfi einst eine maritime Großmacht mit knapp 70.000 Einwohnern war. Heute ist im knapp 5.000 Einwohner zählenden Ort kaum mehr etwas davon zu sehen, da ein Erdbeben im Jahr 1343 einen Großteil der damaligen Stadt im Meer versinken ließ.


Unseren Besuch in Amalfi nutzten wir, um von Amalfi über Pontone nach Ravello aufzusteigen (wiederum über unzählige Treppen).


Ravello liegt in den Bergen oberhalb von Amalfi und wurde von vielen historischen Persönlichkeiten besucht, wie zum Beispiel Richard Wagner, D. H. Lawrence, Winston Churchill, Humphry Bogart, Richard Burton oder Virgina Wolf. Der Garten der Villa Rufulo inspirierte Richard Wagner zum Klingsor Garten im Parsifal (2. Akt).

   

In Ravello deckten wir uns in einer örtlichen Manufaktur mit köstlichem Limoncello ein (wird aber erst mit Beendigung der Fastenzeit getrunken), den wir den ganzen Weg nach Amalfi hinunter im Rucksack gut verstaut ins Tal trugen.

Kultur- und Wanderausflug nach Positano

Auf der SS 163 fuhren wir mit dem Linienbus die sich eng am Berghang windende Küstenstraße von Sorrent nach Positano. Unsere knapp einstündige Fahrt wurde von einem pausenlosen Hupkonzert unseres Chauffeurs begleitet, der an jeder Kurve signalisierte, dass jetzt ein großer Bus um die Ecke kommt und alle entgegenkommenden Fahrzeuge gefälligst zu stoppen hätten. Allein die Busfahrt ist ein Erlebnis, das uns aber auch zeigte, dass wir auf unserem Weg weiter nach Sizilien die SS 163 besser großräumig umfahren.

Positano liegt in einer von steilen Berghängen gebildeten Arena, die sich zum Meer hin öffnet. Die einzigartige Lage des Ortes und die noch gut erhaltene Bebauung im griechisch geprägten Baustil erkundeten wir auf einem Rundwanderweg, der uns weit über dem Ort bis nach Montepertuso und hinab bis an Meer führte. Gefühlte 100.000 Stufen ging es bergauf und bergab. Am Abend fielen wir hundemüde in unseren Bus.


15.03. – 19.03.2016: Amalfiküste – Teil 1

Für die folgenden Tage quartierten wir uns auf dem Campingplatz Sant Antonio in Vico Equense ein (N40° 39' 34.1" E14° 25' 09.1"). Ein idealer Ausgangspunkt, um Sorrent und die Amalfiküste zu erkunden. Für fünf Tage schonten wir unseren Bus und legten alle Wege entweder zu Fuß, mit der Bahn („Circumvesuviana“ – verbindet Neapel mit Sorrent) oder mit Linienbussen zurück. Das Autofahren im Süden Italien gleicht auf den engen und verwinkelten Straßen und Gassen einem Himmelfahrtskommando. Sehr oft denken wir an das gemütliche und unaufgeregte Autofahren in Kanada und den USA zurück.


Nach der Besichtigung von Sorrent unternahmen wir eine Wanderung, die uns Einblicke in die Landschaft, Kultur und Geschichte rings um Sorrent bescherte. Sie führte uns von Sorrent über Santa Maria del Toro, dem Kloster Deserto und Santa Agata wieder zurück nach Sorrent.


In Sorrent haben wir die Pasticceria „Monica“ entdeckt und wiederholt besucht (N40° 37' 27.3" E14° 22' 38.2"; Via Fuorimura 26 in Sorrent). Absolut empfehlenswert (lecker und günstig).